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Papierinnovation schafft neue Chancen

Die Papierproduktion ist ein komplizierter Prozess, bei dem Hightech-Fertigungslinien hohe Anforderungen an Pumpen, Elektromotoren, Lüftung und diverse andere Anwendungen stellen. Wir bieten einen Einblick in eine Industrie, in der häufige Innovationen in Produktionsmethoden und Produkten Gewinnchancen für Lieferanten von Maschinenanlagen schaffen.

06/04/2017

Auch wenn das erste Blatt Papier noch vor den Pyramiden und der Chinesischen Mauer entstand, ist die Papierindustrie alles andere als altmodisch. Die moderne Papierproduktion ist eine komplizierte Hightech-Angelegenheit, bei der Rohstoffe in einer langen Reihe von Prozessen verarbeitet und geformt werden, bevor sie zu Druckpapier, Verpackungen oder Sonderprodukten werden. Darum benötigt die Branche ständig neue Anwendungen, von Pumpen über Hydraulik- und Vakuumsysteme bis hin zu Elektromotoren. Hoyer beliefert heutzutage mehrere europäische Papierhersteller.

Komplexe Produktion

Der Hauptbestandteil von Papier ist Rohholz von Laub- und Nadelbäumen, das zu Holzschnitzeln zerhackt und zu einer Papierfabrik geschickt wird. Dort wird das Holz gekocht und chemisch behandelt, um Papiermasse, auch Zellstoff genannt, herzustellen. Durch die Behandlung werden die Zellstofffasern im Holz getrennt und können mit Wasser und verschiedenen Zusatzstoffen gemischt werden. In der Papiermaschine wird der Zellstoff auf einem Drahtnetz getrocknet und durch Einsatz von Hitze entwässert. Das Ergebnis ist Rohpapier, das dann je nach Verwendungszweck bearbeitet und auf Rollen gewickelt oder in Blätter geschnitten werden kann.

„Eine Papiermaschine hat über tausend verschiedene Elektromotoren mit einer Leistung von einigen Kilowatt bis zu mehreren Megawatt. Sie sind Teil einer integrierten Produktion, bei der neben vielen anderen Geräten auch eine Menge Pumpen zum Einsatz kommen. Die Papierherstellung ist ein zeitaufwendiger Prozess und die Maschine muss rund um die Uhr, ohne Unterbrechungen arbeiten können,“ erklärt Ewald Harrer, Country Manager für Hoyer in Deutschland. Er hat über 25 Jahre Erfahrung mit Maschinen für die Zellstoff- und Papierherstellung und besitzt umfangreiche Kenntnisse der Branche.

Eine grünere Richtung

In den letzten Jahren hat die Papierindustrie neue Richtungen eingeschlagen, sowohl in Reaktion auf einen Wandel in der Nachfrage als auch im Zuge einer stärkeren Fokussierung auf Klima und Umwelt.

„Die Innovation in der Papierindustrie ist im hohen Maße von dem Wunsch getrieben, in eine grünere Richtung zu gehen. Die Papierherstellung erfordert einen hohen Energieverbrauch, und die Hersteller sind extrem daran interessiert, ihren Energieverbrauch und die Umweltbelastung durch den Einsatz effizienterer Anwendungen zu reduzieren. Zum Beispiel erfordert der Prozess riesige Mengen Wasser von bis zu 100 Litern pro Kilo Papier. Ein großer Teil davon könnte wieder aufbereitet werden, um weniger Abwasser zu produzieren,“ sagt Ewald Harrer.

Papieranzug schützt vor Feuer

Auch die Produktentwicklung ist ein bedeutender Antrieb für Innovation in der Papierindustrie. Und die Hersteller sind gut darin, völlig neue Einsatzmöglichkeiten für Papierprodukte zu finden.

„Zellstoff und Papier werden heutzutage zu vielfältigen Zwecken genutzt. Zum Beispiel für Autopolster. Aus Papier können sogar feuerfeste Anzüge für Feuerwehrleute gemacht werden. Diese Produktinnovation schafft einen ständigen Bedarf für neue Produktionsmethoden und Maschinen,“ sagt Ewald Harrer.