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OEM-Zulieferer vertrauen auf die Erholung des Gaswäschermarkts

Nach dem Produktionseinbruch aufgrund von COVID-19 und niedrigen Ölpreisen nimmt der globale Gaswäschermarkt wieder Fahrt auf. Dies macht sich über die gesamte Lieferkette hinweg bemerkbar, in der Unternehmen wie der norwegische Gebläsespezialist Flebu für die kommenden Jahre mit einer starken Nachfrage nach Gaswäschern für den Schifffahrtsbereich rechnen.

02/09/2021

Die sinkenden Ölpreise und COVID-19 beendeten das seit mehr als fünf Jahren anhaltende Wachstum auf dem Gaswäschermarkt. Doch jetzt nimmt die weltweite Nachfrage nach Gaswäschern für die Schifffahrt wieder zu und wird bis 2025 voraussichtlich ein Marktvolumen von 6.950 Mio. US-Dollar erreichen.

Da die Preise für schwefelarmes Heizöl steigen, setzen die Reeder wieder verstärkt auf die Gaswäschertechnologie, um die IMO-Vorschriften für Schwefelemissionen einzuhalten. Das bedeutet wiederum mehr Aufträge für die Gaswäscherhersteller und ihre Zulieferer. Ein solches Unternehmen ist die Firma Flebu, die hochwertige Zentrifugalventilatoren und andere Stahlprodukte für die Schiffsindustrie herstellt.

„Als der Gaswäschermarkt in den Jahren 2014 bis 2019 immer mehr Fahrt aufnahm, kamen die Gebläsehersteller mit der Auftragserfüllung zunächst kaum hinterher. Nach dem vollständigen Stillstand während der Pandemie erwarten wir nun, dass der Gaswäschermarkt bald ein höheres Niveau erreichen wird als in den Jahren vor der Krise“, so Trond Bøe, Group CEO von Flebu.

Zudem verweist er auf die Auswirkungen der strenger werdenden regulatorischen Anforderungen, beispielsweise im Hinblick auf das Klassifizierungssystem Carbon Intensity Indicator (CII): Dieses teilt Schiffe in Bewertungskategorien von A (sehr gut) bis E (sehr mangelhaft) ein, je nachdem, wie effizient das Schiff Güter oder Passagiere transportieren kann. Zwischen 70 und 80 Prozent der in Betrieb befindlichen Massengutfrachter, Containerschiffe sowie Öl- und Gastanker müssen bis 2030 umgerüstet werden, um ihre CII-Einstufung von A, B oder C behalten zu können.

Alternative Kraftstoffe erst in Jahrzehnten einsetzbar

Die Nachfrage nach Gaswäschern hängt zudem von der Verfügbarkeit alternativer Kraftstoffe wie beispielsweise Ethanol, LNG, Ammoniak oder Wasserstoff ab.
„In der Branche ist die Realisierbarkeit künftiger emissionsarmer Kraftstoffe derzeit ein großes Thema. Sobald diese Alternativen ausgereift sind, wird auch noch eine leistungsfähige Infrastruktur benötigt. Elektrische Antriebe für größere Schiffe sind noch Zukunftsmusik. Aufgrund der Temperaturanforderungen hat man wenig Vertrauen in den Wasserstoff, und die ersten mit Ammoniak betriebenen Schiffe werden erst für das Jahr 2026 erwartet. Mit anderen Worten: Ölbetriebene Schiffe werden noch viele Jahre lang unterwegs sein, und die meisten von ihnen werden Gaswäscher benötigen, um die Emissionsstandards zu erfüllen“, erklärt Trond Bøe.

Komplexere Gaswäschersysteme

Die strengeren Vorgaben wirken sich auch auf die Bauweise der Gaswäscher für den Schiffseinsatz aus. Da die Gaswäschertechnologie beständig weiterentwickelt wird, um immer mehr Anwendungen wie beispielsweise die Schiffskessel einzubeziehen, wird das System zunehmend komplexer und anfälliger gegenüber Druckunterschieden.

„Der Bedarf des Gaswäschermarkts verlagert sich also von riesigen Druckgebläsen hin zu vielseitigeren Komponenten. Da der Kessel auf vielen Schiffen mit dem Gaswäschersystem verbunden ist, müssen wir kleinere Lüfter verwenden, um den Druck präzise zu kontrollieren. Aus diesem Grund konstruieren wir fast alle unsere Gebläse nach Kundenvorgaben. Unsere Auswahl an spezifischen Materialien und Laufradkonstruktionen richtet sich nach der Zusammensetzung des Gases und den Abmessungen des Gaswäschersystems“, erläutert Trond Bøe.

Flebu setzt seit 2018 auf die Firma Hoyer Motors als Hauptlieferanten für den Motorenbereich.

„Die Entscheidung für Hoyer Motors trafen wir aufgrund der umfassenden Produktkenntnisse, der zuverlässigen Qualität, der kurzen Lieferzeiten und der wettbewerbsfähigen Preise des Unternehmens. In der Regel verwenden wir Standardschiffsmotoren. Doch Hoyer bietet einen großartigen Support für Speziallösungen und natürlich alle direkt für den Schiffseinsatz erforderlichen Zulassungen“, fügt Trond Bøe hinzu.

Wissenswertes über Flebu

  • Seit dem Jahr 1955 hat Flebu beinahe 26.000 hochwertige Zentrifugalventilatoren, Schalldämpfer und Dämpfer für die weltweite Industriestrom-, Schifffahrts- und Offshore-Industrie ausgeliefert.
  • Die Flebu-Gruppe besteht aus der Muttergesellschaft Flebu International im norwegischen Sandvika sowie aus den Tochtergesellschaften Flebu Svenska in Växjö, Schweden, Flebu Finland in Tampere, Finnland, und Flebu Eesti in Tallinn, Estland.
  • Flebu hat gerade eine neue „Light“-Produktreihe auf den Markt gebracht. Dies ist eine Serie von Niederdruckgebläsen, die für Entstaubungs- und Sperrluftanwendungen nützlich sind.